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KLOSTER HEISTERBACH

Wo Vergangenheit und Gegenwart gut miteinander harmonieren

Wenn wir an das Kloster Heisterbach denken, dann an die berühmte Ruine aus den Zeiten der Zisterzienser, den Mönch von Heisterbach, den wunderschöne Park, leckere Waffeln in der Klosterstube, Hochzeitspaare vor der Ruine – das Idyll der Rheinromantik. 

Kloster Heisterbach ist ein kulturhistorischer Schatz, dessen Anfänge weit zurück ins 12. Jahrhundert reichen. Heisterbach war einst ein Zisterzienserkloster, ein Kloster jener Bewegung also, mit der der Hl. Bernhard den Orden des Hl. Benedikts erneuern wollte. Ziel der Bewegung war es, Benedikts Gebot ‚Ora et Labora‘, ‚Bete und Arbeite‘ wieder zur Grundlage klösterlichen Lebens zu machen. 

Seit 1919 übernahmen die Cellitinnen nach der Regel des heiligen Augustinus die Klosteranlage. Geplant war, dass die Klosterlandschaft der Erholung und als Exercitienstätte genutzt wird. Aus der Not heraus wurde sie im 2. Weltkrieg als Landwirtschaftlicher Betrieb genutzt. Dieser stellte die Versorgung von Patienten und Mitarbeitern der Kölner Krankenhäuser sicher. 

Hört man den Touristen zu, so bewundern diese die besondere Atmosphäre dieses Ortes. Die Ruhe und Kontemplation, die empfunden wird, wenn die Besucher auf den Wegen um die Teiche gehen oder die grasbewachsenen Wege über den Friedhof der Cellitinnen mit ihren wilden Blumen und Farnen begangen werden. 

Auf dem 10.000 qm großen Gelände finden regelmäßig Führungen und zahlreiche Veranstaltungen statt. 

 

  • 1 Torhaus
  • 2 Zehntscheune
  • Meilensteine der Geschichte
  • Eingang zur ehemaligen Abteilkirche und Archäologisches Fenster
  • Haus Heisterbach
  • Chorruine der mittelalterlichen Abteilkirche der Zisterzienser
  • Friedhof der Lohnpächter und geschützten Pflanzenarten
  • 8 Caesarius-Denkmal
  • 9 Friedhof der Cellitinnen
  • 10 Mausoleum der Grafenfamilie Ernst zur Lippe-Biesterfeld
  • 11 Pforte "Der Mönch von Heisterbach"
  • 12 Grabmal Curt von Hobe
  • 13 Friedhofskapelle mit Kreuzweg
  • 14 Ehemaliges Brau-, Mühl- und Backhaus
  • 15 Brunnen
  • 16 Archäologisches Fenster
  • 17 Blick auf die Chorruine
  • 18 Klosterkirche
  • 19 Lapidarium, Café/Restaurant Klosterstube
  • M MARIENBORN mobil
  • AH MARIENBORN Pflege Kloster Heisterbach

Rundgang Klosterlandschaft

Das barockes Torhaus aus dem Jahr 1750 markiert den Eingang in der Klosterlandschaft Heisterbach. Von außen sichtbar ist das Wappen des Klosters, auf dem unter anderem ein Bach und ein Baum abgebildet sind. Dies hat mit dem Namen "Heisterbach" zu tun: "Heister" ist eine Buchenart. Das Kloster Heisterbach war also das "Kloster am Buchenbach".

Das im Jahr 1917 in Teilen abgebrannte Torgebäude wurde von den Ordensschwestern restauriert, sodass die beiden unversehrt gebliebenen Statuen, St. Bernhard und St. Benedikt, ihre alten Plätze links und rechts des Torbogens, heute wieder einnehmen. 

Ursprünglich diente die 1721 errichtete Zehntscheune als Lagerraum. Hier wurde der"Zehnt" (eine Abgabe der Pächter in Form von Wein, Getreide oder sonstigen landwirtschaftlichen Produkten) untergebracht und je nach Marktlage verkauft.

Heute bietet die Zehntscheune einen angemessenen Rahmen und ausreichend Platz für Ausstellung, Konzerte und sonstige kulturelle Veranstaltungen, die dort regelmäßig stattfinden. 

Die Geschichte beginnt im Jahr 1189, als die ersten Mönche das Gelände besiedelten. Im Truchsessischen Krieg wurde das Kloster geplündert und in Brand gesetzt. Anfang des 18. Jahrhunderts blühte das Kloster wieder auf, bevor es 1820 wieder weitreichend zerstört wurde. 1919 erwarb der Konvent der Cellitinnen das Areal.

Wer auf die Chorruine zugeht, entdeckt auf der linken Seite das alte Stufenkapitell. Dies steht heute exakt an der Stelle, an der es Jahrhunderte lang stand.

Rechts vom Eingang zur ehemaligen Abteikirche werden Teile der umfassenden Ausgrabungen der gesamten Anlage in einem "archäologischen Fenster" sichtbar gemacht.
Zu sehen sind Reste der Westfassade der Abteikirche, ein Stück Weg und Grundmauern der anschließenden Bauten.

Als immer mehr Touristen die Schönheit des Siebengebirges für sich entdeckten, ließ der Graf zur Lippe ein Hotel auf dem ehemaligen Klostergelände bauen, das die Ordensschwestern später übernahmen und weiterführten.

Im Krieg diente das leer stehende Gebäude als Ausweichkrankenhaus, bevor es zu einem Altenheim umgebaut wurde. Heute ist das Haus Heisterbach eine Familienbildungsstätte und bietet Frauen in Krisensituationen einen Zufluchtsort. 

Die Chorruine ist nicht nur das Wahrzeichen der Klosterlandschaft Heisterbach, sondern gilt zudem als eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Siebengebirges. Mit dem Bau wurde 1202 begonnen und nach einer Bauzeit von 35 Jahren wurde die Kirche am 18. Oktober 1237 vollendet und geweiht. Damals war sie mit einer Gesamtlänge von ca. 86 Metern nach dem romanischen Kölner Dom die zweitlängste Kirche im gesamten Erzbistum.

 

Hinter der Chorruine befindet sich der Friedhof der Lohnpächter, der sog. Konversen.
Als damals die Zeit kam, in der es nicht mehr genügend Mönche in Heisterbach gab, wurden einige Gewerke verpachtet - zum Beispiel an Bauern oder Handwerker.
Diese lebten mit ihren Familien in Heisterbach, gehörten jedoch nicht zum Kloster, sondern zur Pfarrei St. Laurentius in Oberdollendorf.

Caesarius von Heisterbach (1180-1240) war ein gefragter Schriftsteller und der wohl bekannteste Mönch der Abtei.
In Erinnerung an den Prior und Novizenmeister steht im englischen Landschaftsgarten des Grafen zur Lippe seit 1897 das Caesarius-Denkmal.

Alle verstorbenen Ordensschwestern und Priester, die ab 1920 in Heisterbach lebten und wirkten, wurden auf dem Friedhof der Cellitinnen begraben. Im Jahre 1997 gab es die letzte Beisetzung.

Obwohl der Familienname der Schwestern im alltäglichen Klosterleben keine Rolle spielt, wurde dieser trotzdem auf den Grabsteinen vermerkt, um den Angehörigen bei Besuch des Friedhofs eine bessere Identifizierung der Grabstätte zu ermöglichen.

Nachdem Graf Ernst zur Lippe 1820 das ehemalige Klostergelände erworben hatte, ließ er es zu einem englischen Landschaftspark umbauen. Und lies 1840 ein Mausoleum in Form einer neugotischen Waldkapelle für Bestattungen seiner Familie errichten, die bis heute zur Bestattung durch die Fürstenfamilie genutzt wird. 

Die Pforte in der Klostermauer bezieht sich auf eine mittelalterliche Sage. Dieser Legende zufolge lebte im Kloster Heisterbach einst ein sehr gelehrter Mönch namens Markus, der sich nicht nur mit der Bibel, sondern auch mit verschiedenen Wissenschaften intensiv beschäftigte. So wuchsen ihm immer mehr Zweifel am Wort Gottes.

Eines Tages dachet er angestrengt über einen Bibelvers nach, der ihm nicht mehr aus dem Kopf ging: Ein Tag ist vor dem Herrn wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag. In seinen Gedanken versunken verließ er das Kloster, ging in den Wald, vergaß dabei Raum und Zeit und schlief schließlich vor Erschöpfung ein. Als er aufwachte, hörte er die Klosterglocke, erschrak und beeilte sich, um rechtzeitig zurück zum Kloster zu gelangen. Dort angekommen, kam ihm alles fremd vor: Der Mönch an der Pforte war ihm unbekannt, der Klostergarten sah völlig verändert aus und beim Abendessen blickte er in Gesichter, die er nie zuvor gesehen hatte. Die anderen Mönche waren ebenso fassungslos und fragten nach seinem Namen.

Sie durchsuchten die Klosterchroniken und fanden dort einen Eintrag über einen Mönch mit seinem Namen, der einmal in Heisterbach lebte und durch diese Tür in den Wald gegangen, jedoch nie zurückgekehrt war. Das Erstaunliche: Das Ganze war 300 Jahre her. Der Mönch erschrak über diese Nachricht und alterte nun innerhalb weniger Minuten. Sein Haar ergraute, seine Haut wurde faltig und wenig später starb er.

Die Botschaft "Gott ist erhaben über Raum und Zeit" ist bis heute zeitlos wahr.

Der General Curt von Hobe und seine Frau Sophie Therese waren gute Freunde der Grafenfamilie zur Lippe. Aus diesem Grund wurden sie auf dem Gelände begraben, nachdem sie 1822 in Köln verstarben. Ihr Grabmal ist seitdem fester Bestandteil der romantischen Ausstattung des Landschaftparks.

Die Herz-Jesu-Kapelle wurde 1947 nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut und diente bis 1997 als Prosektur, in der die verstorbenen Ordensschwestern aufgebahrt wurden, bevor sie auf dem nahe gelegenen Friedhof beigesetzt wurden.

Die Kapelle ist Ausgangspunkt des 14 Stationen umfassenden Mosaik-Kreuzweges, der am Mausoleum endet.

Das ehemalige Brau-, Mühl- und Backhaus wurde 1711 erbaut und zählt somit zu den barocken Gebäuden des Geländes. Lange Zeit wurde hier tatsächlich gebraut, gemahlen und gebacken - vor allem durch Pächter, die von den Mönchen beschäftigt wurden.

Unten im Haus befindet sich eine Mühle, von oben gab es den Zufluss für das Mühlrad. Dank der vielen Walnussbäume auf dem Gelände wurden hier zum Beispiel auch Walnüsse gepresst und zu wertvollem Öl verarbeitet.

Für Feste und Events stehen heute im ehemaligen "Alten Brauhaus" drei Gasträume im barocken Stil zur Verfügung:

  • Bernhardsaal bis zu 20 Personen
  • Caesariussaal bis zu 50 Personen
  • Augustinussaal bis zu 120 Personen.

Vor dem Betreten des Refektorium, dem Speisesaal der Zistertienser, haben die Mönsche zum Händewaschen, das Gebäude gegenüber aufgesucht, in dem sich ein großer romanischer Brunnen befand. 

Noch heute kann der Brunnen voll funktionstüchtig in der Zehntscheune besichtigt werden.

Das architektonische Fenster zeigt die Südostrecke des Kreuzganges, in der noch die Basen der romanischen Säulen erhalten sind. Rechts daneben erkennt man die ersten Stufen der Tagestreppe, über die die Mönche das Dormitorium (Schlafsaal) erreichen konnten. Durch den direkten Zugang vom Dormitorium zur Klosterkirche gelangten die Mitglieder der Klostergemeinschaft für ihre nächtlichen Gebete schnell an ihr Ziel.

Das Dormitorium wurde im 18. Jahrhundert aufgegeben und zugemauert. Unter der Treppe und den großen Steinplatten verläuft der Abwasserkanal des Klosters.

Mit einer Länge von 86 Metern und einer Breite im Querhaus von 40 Metern war die damalige Abteikirche nach dem romanischen Kölner Dom die zweitlängste Kirche im gesamten Erzbistum.

In der Zeit von 1953 bis 1956 entstand die neue Klosterkirche. Dabei wurde der Tympanon aus dem Jahre 1237 aus der zerstörten Abteikirche als Portalsturz der neuen Kirche verwendet. Es stellt eines der bedeutendsten Kunstwerke der Mönche in Heisterbach dar: das österliche Lamm Gottes.

Im Eingang der Kirche befinden sich zwei Grabplatten ehemaliger Äbte. Auffällig sind auch die eindrucksvollen Fenster des deutschen Kirchenkünstlers Ernst Johann Jansen-Winkel (1904-1992).

Die Klosterkirche ist tagsüber für Besucher geöffnet.
Werktags zu verschiedenen Zeiten sowie sonn- und feiertags um 9.45 Uhr wird hier die heilige Messe gefeiert.

Das Lapidarium ist eine Ausstellung von Architektur-Fragmenten der mittelalterlichen Klosteranlage, die Archäologen bei Ausgrabungen auf dem Gelände gefunden haben.

Unmittelbar eingebettet in die wunderschöne und historische Klosterlandschaft befindet sich das Café/Restaurant Klosterstube mit einer abwechslungsreichen, gut bürgerlichen Küche. Saisonale Angebote wie Spargel und Wildgerichte runden die Speisekarte ab.

 

Ihre ambulante Pflege im Rhein-Sieg-Kreis.

Die Mobile Pflege kümmert sich um alte und pflegebedürftige Menschen in ihrem eigenen Zuhause. Der Pflegestützpunkt für die Region befindet auf dem Gelände der Kloster Liegenschaft. 

Cellitinnen-Marienborn Kloster Heisterbach ist eine Einrichtung der MARIENBORN gGmbH. In der Langzeitpflege gibt 80 Pläze für pflegebedürftig Alte und Kranke Menschen.