Anfänge auf dem Petersberg

Auf Wunsch des Kölner Erzbischofs Philipp von Heinsberg gründen zwölf Mönche aus dem Eifeler Zisterzienserkloster Himmerod im März 1189 auf dem Petersberg ein Kloster. Der Erzbischof stattet den Gründungskonvent mit den Gebäuden und Gütern eines zuvor aufgegebenen Augustiner-Chorherrenstiftes auf dem Petersberg sowie weiteren Besitzungen in Meckenheim, am Stenzelberg und im nahegelegenen Heisterbacher Tal aus. Fundamente eines Kirchenbaus sind heute noch auf dem Petersberg zu besichtigen.

Das romanische Kloster Heisterbach

Nach drei Jahren auf dem Petersberg ziehen die Zisterzienser-Mönche in das Tal unterhalb und gründen dort das Kloster Heisterbach. Das Heisterbacher Tal (Heister = Buche) wird damals auch Peterstal genannt. Die Umsiedelung hat praktische Gründe, denn im Tal gibt es Wasser, fruchtbare Böden und Anschlüsse an die Verkehrswege. Es entstehen zunächst Behelfsbauten, bis die Mönche 1202 mit der Errichtung der Klosterkirche und den Klausurgebäuden beginnen. Zudem bauen sie auch unterirdische Wasserleitungen und legen Teiche für die Fischzucht an. Indem sie fortschrittliche Bewirtschaftungsformen in der Landwirtschaft und im Weinbau einführen, prägen die Heisterbacher Zisterzienser das Landschaftsbild.

Niedergang und neue Blüte

Ab Mitte des 13. Jahrhundert kommt die Abtei in finanzielle Schwierigkeiten. Während die wirtschaftliche Erholung bereits im 14. Jahrhundert einsetzt, kritisiert die übergeordnete Leitung des Zisterzienser-Ordens die mangelnde Regeltreue der Heisterbacher Mönche noch bis ins 15. Jahrhundert hinein. Einen schweren Rückschlag erleidet das Kloster während der Religionskriege, als es 1588 von katholischen Truppen geplündert und in Brand gesetzt wird. Im 18. Jahrhundert folgt ein Aufschwung, nachdem das Kloster auf eine strengere Lebensweise hin reformiert wird. Der erneute wirtschaftliche Erfolg ermöglicht eine rege Bautätigkeit. Es entstehen u.a. das barocke Torhaus mit Umfassungsmauer, die Zehntscheune sowie das Brau- und Malhaus. 

Auflösung des Klosters und Abbruch

Mit der Säkularisation im Jahr 1803 wird auch die Abtei Heisterbach aufgehoben. Die letzten Mönche verlassen das Heisterbacher Tal 1804. Noch im selben Jahr beginnt der Abbruch des Klosters. Zunächst werden die Wohngebäude und der Kreuzgang, dann auch die Kirche (ab 1809) als Steinbruch genutzt. Erst 1818 erklärt der Oberpräsident der Rheinprovinz, Graf zu Solms-Laubach, dass die Klosterruine erhalten bleiben soll.Allerdings lässt sich nachweisen, dass die Reste von Westfassade und südlichem Querhaus noch danach abgetragen werden.